“Es ist wie es ist, aber es wird das, was wir als Gemeinde daraus machen” – Aufbau einer demenzsensiblen Gemeinde

Ende 2016 hat sich die Gemeinde Aachen West auf den Weg gemacht, die Gemeinde für Demenz zu sensibilisieren. Seit Pfingsten ist das Projekt jetzt fest verankert in der neu eröffneten Generareth-Kirche.

Unsere Pfarrerin Frau Donath-Kress und Ulrike Overs (Ansprechpartnerin für NETZANSCHLUSS und Engagiert Älter werden in Aachen/West) waren sofort bereit sich hier zu engagieren (Kontaktdaten).

In Deutschland sind über eine Million Menschen an einer Demenz erkrankt, davon werden über 80% von ihren Angehörigen zu Hause versorgt. Auch die Anzahl “jung erkrankter Menschen” steigt weiter an. Der Weg zur Diagnose ist mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Aber nicht nur der Mensch mit Demenz ist betroffen, auch die Angehörigen leiden: langsamer Abschied von einem lieben Menschen, gestörte Kommunikation, Unverständnis bei den Mitmenschen, Scham, dass der Erkrankte etwas „falsch“ macht – Dinge, die letztendlich zu einem „sozialen Tod“ bei dem Betroffenen und seinen Angehörigen führen können. Um diesem „Tod“ zu begegnen, ist es in erster Linie notwendig, die Gesellschaft über das Krankheitsbild und die gelingende Kommunikation besser zu informieren. Hier ist auch Kirche gefordert. Die Gemeinde kann als Ort gestaltet werden, an der sich der Betroffene und seine Angehörigen aufgehoben und verstanden fühlen.

In einem ersten Schritt haben wir in Köln die demenzsensible Gemeinde „Dabei und mittendrin“ besucht, um Informationen zu bekommen und natürlich auch, um von den Erfahrungen der Kölner profitieren zu können.

Um in einem zweiten Schritt die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde allgemein zu informieren gab es einen ersten Vortrag zum Thema: “Demenz, was ich schon immer über diese Krankheit wissen wollte und was können wir als Gemeinde tun?!” Und im Juni nochmal eine zweite Informationsveranstaltung zusammen mit dem DemenzNetz Aachen in der Genzenrath-Kirche.

In naher Zukunft sind weitere Schritte:

Am 21.9.2018 (Weltalzheimer Tag) Eröffnung der Bilderausstellung “FarbenLeere” mit Bildern von Lieselotte Wienand. Frau Wienand ist selbst an einer Demenz erkrankt und hat das Malen als Möglichkeit der Auseinandersetzung gefunden. Die Bilder und Unterschriften an den Bildern sind sehr bewegend! Mehr zu Lieselotte Wienand und ihrer Ausstellung “FarbenLeere”.

Am 23.9.2018 haben wir einen Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz geplant. Hier wollen wir liebgewonnene Gewohnheiten, bekannte Lieder und Texte und den Glauben für alle Menschen erfahrbar zu machen, egal ob mit oder ohne Demenz. Wir wollen den Menschen und ihren Angehörigen die Teilnahme am Gemeindeleben niederschwellig ermöglichen.

Im Oktober wird es eine Veranstaltung im Rahmen der “Nacht der offenen Kirchen” zum Thema Demenz geben.

Weitere Informationen unter www.demenz-service-aachen-eifel.de

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