Aus vielfachen Erzählungen wissen wir, dass gerade die Zeit nach der Diagnose besonders schwierig ist. Gefühle der Angst, Trauer und Unsicherheit wie es weitergeht, treten auf. Die Sorgen, die eigene Identität, den Arbeitsplatz und die Autonomie zu verlieren, wachsen und stellen das weitere Leben in Frage. Wenn Antworten nicht gefunden werden, geeignete Ansprechpartner fehlen, steht man als Betroffener allein da. Oft zieht man sich dann Schritt für Schritt aus den beruflichen und sozialen Beziehungen zurück. Über eine Frühverrentung wird die Berufstätigkeit aufgegeben. Scham und Ausweglosigkeit können dann in die Isolation und in die unweigerliche Abhängigkeit vom Partner führen.
Geeignete Angebote zur Selbstbewältigung lassen sich aber finden. Die unterstützte Selbsthilfe „Dementi“, als Gruppenangebot zur Auseinandersetzung mit der Diagnose unter Gleichbetroffenen, ist eine wichtige Unterstützungsform zur Stärkung und Selbstbestimmung für Menschen mit Demenz.
Die unterstützte Selbsthilfegruppe “Dementi” besteht seit 2011 in Duisburg
Die Gruppe „Dementi“
Hier treffen sich Menschen mit einer beginnenden Demenz direkt nach der Diagnose. Für jeden, der erfährt, dass er Demenz hat, ist es ein ziemlicher Schock. Doch bietet die frühe Information auch die Chance, sich aktiv mit der veränderten Lebenssituation auseinander zu setzen. Innerhalb der Partnerschaft und/oder Familie kann besprochen werden, wie der Alltag weiterhin möglichst selbstbestimmt gestaltet werden kann. Aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann eine wertvolle Hilfe sein.
In der Dementi-Gruppe können sich Menschen mit Demenz gemeinsam mit Gleichbetroffenen austauschen: Eigene Möglichkeiten und Fähigkeiten erkennen, sich gegenseitig Mut machen, sich gemeinsam mit der Erkrankung auseinandersetzen und das Leben mit Demenz weiter aktiv gestalten.
An Demenz erkrankte Menschen möchten ihre Selbstbestimmung bewahren. Sie möchten ihr Leben weiterhin gestalten und können für sich selber sprechen.
Die größten Herausforderungen für Menschen mit Demenz zu Beginn der Erkrankung sind zum Beispiel:
- Das Ausscheiden aus dem Berufsleben.
- Die Entscheidung nicht mehr Auto zu fahren.
- Missverständnisse und Rollenveränderung in der Partnerschaft und Familie.
- Die Aufrechterhaltung der Selbstachtung und Selbstständigkeit.
- Die Annahme von bedarfsgerechter Unterstützung im Alltag.
In diesem Sinne ist Dementi eine wertvolle Form der gegenseitigen Unterstützung.
Mehr Informationen und Kontaktdaten unter www.demenz-service-westliches-ruhrgebiet.de